Jetzt heißt es: Wir gehen mit dir auf Tauchstation – und zwar auf Tauchstation, um die Geheimnisse Bremens zu lüften, die für das bloße Auge so gar nicht sichtbar sind. Warum? Weil sie mindesten eine Etage tiefer liegen als der Spuckstein für Gesche Gottfried. Wer kein beklemmendes Gefühl bei der Vorstellung unter Tage zu gehen und enge Räume zu erforschen, für den oder die haben wir am Ende dieses Artikels noch eine ganz besondere Überraschung. So viel sei schon einmal verraten: Escape Room ;-)
1. Dokumentationsstätte Gefangenenhaus Ostertorwache
Bild: https://www.bremen-tourism.de/ostertorwache-memorial-site
An diesem historischen Ort kreuzen sich – wie bereits bei einigen anderen Artikeln auf unserem Exit the Room-Blog – unsere Wege mit einer der berühmtesten Bremerinnen: Gesche Gottfried war im Gefangenenhaus Ostertorwache inhaftiert. Allerdings bereits nachdem sie ihre Gräueltaten vollbracht hat. Denn im heutigen Wilhelm Wagenfeld Haus erinnert ein Zellentrakt bestehend aus fünf Zellen an die Geschichte des historischen Gefängnisgebäudes. Diese Geschichte geht zurück bis ins Jahre 1828. In den Zellen und Kellergewölben der Anlage, die als Gefangenenhaus, Gefängnis der Gestapo, als Ort zur Polizeigewahrsam und auch als Abschiebehaftanstalt genutzt wurde, saßen Insassen und Insassinnen ihre kurzen oder jahrelangen Strafen ab. Darunter befanden sich vor allem während der Zeit des Dritten Reiches mehrere hundert von der Gestapo politisch verfolgte Männer und Frauen. Aber auch Obdachlose, Prostituierte oder politische Funktionäre der Weimarer Parteien.
2. Das Antikolonialdenkmal
Im Nelson-Mandela-Park im Stadtteil Schwachhausen in der Nähe des Hauptbahnhons steht ein imposanter Elefant. Zehn Meter hoch ist die Figur aus dunkelroten Oldenburger Klinkern, die von dem Architekten Otto Blendermann 1931 errichtet wurde. Unter der Statue liegt ein halb-unterirdischer Raum – eine Krypta. Der gesamte Bau war Symbol für ein „Kolonialkriegerdenkmal“, das schon 1908 durch den damaligen Reichskanzel geplant war. Es sollte an die deutschen Kolonien erinnern, die bis 1945 in aus Terrakotta gefertigten Tafeln an den Seiten der Krypta eingraviert waren. In dem Gewölbe selbst befand sich ein Tisch aus Stein. Darauf ein Buch mit allen, fast 1.500 gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs in den deutschen Kolonien. 1989 bekam der Elefant eine ganz neue Bedeutung. Er wurde zum Antikolonialdenkmal umgewidmet. Seit einigen Jahren kümmert sich nun ein Verein, DerElefant!, um die Pflege des Denkmals. Sie wollen Vielfalt, Toleranz und Kreativität durch Bildung, Kunst und Kultur rund um den Elefanten beitragen will. Eine positive Wendung der Geschichte. Der Raum unter dem Dickhäuter wird übrigens als Veranstaltungsort und Begegnungsstätte benutzt.
3. Der Garagenbunker
Wenn du das nächste Mal auf dem Bahnhofsvorplatz in Bremen stehst, solltest du ganz genau auf die Pflastersteine unter dir achten. Irgendwo hier befindet sich nämlich einer von mehreren Eingängen zu einem unterirdischen Bunker. Der sollte Platz für bis zu 900 Personen bieten und 12 Stunden lang vor radioaktiver Strahlung, biologischen und chemischen Kriegswaffen schützen. Was nach diesen 12 Stunden dann passiert wäre, musste man zum Glück niemals in der Realität erfahren. Allerdings wirft das doch immer die Frage auf, ob diese Bunker mit ihren Filtern aus Quarzsand und einer Bleisperre in der Wand wirklich gegen die Schrecken von Kriegen geholfen hätten? Zumal Hochrechnungen zufolge in ganz Deutschland nur circa drei Prozent der gesamten Bevölkerung in diesen unterirdischen Verstecken Zuschlupf gefunden hätte.
4. gefährliches Vermächtnis
Ein weiteres, ziemlich tödliches Geheimnis sind Bomben in Bremen, die als Blindgänger aus Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg bis heute in der Erde unter der Hafenstadt darauf warten, gefunden, entschärft oder kontrolliert gesprengt zu werden – ohne, dass Sachschaden entstehen oder sogar Menschen verletzt sind. Wie viele dieser Überreste noch unterirdisch liegen weiß man kaum. Wenn man allerdings die Geschichte ansieht, weiß man, dass Bremen 173 aus der Luft angegriffen wurde. Diese Angriffe der Alliierten fanden circa 1940 bis 1945 statt. Insgesamt sollen dabei 900.000 Bomben abgeworfen worden sein. Erst im Jahr 2016 wurde eine Bombe gefunden, die ganze 1.000 Kilogramm wog. Meistens kommen solche Funde bei Bauarbeiten zum Vorschein. Wenn Bauarbeiter*innen auf so ein Metall stoßen, werden sofort Experten verständigt, die für die Entschärfung der Blindgänger spezialisiert sind.
Jetzt ist genug mit unterirdischen, beklemmenden Gruselgeschichten! Zumindest, wenn du nur darüber liest. Spüre lieber den Nervenkitzel, der von einem Abenteuer in einem verschlossenen Raum ausgeht, aus dem du zusammen mit deinem Team ausbrechen sollst. Dafür solltest du dir unbedingt diesen Gutschein für einen Escape Room deiner Wahl sichern! Psst: Dieser Gutschein bzw. ein Besuch bei Exit the Room in Bremen ist auch eine super Geschenkidee für Freund*innen, die absolute Adrenalinjunkies sind.