Gerade als Münchner*in denkt man, man kennt die bayrische Landeshauptstadt doch schon längst in- und auswendig. Aber da haben wir wohl alle erst wortwörtlich an der Oberfläche gekratzt. Denn München hat auch unterirdisch einiges zu bieten. Welche Geheimnisse unterm Marienplatz oder dem Olympiapark liegen, enthüllen wir jetzt.
1. die Regenhallen im Kanalnetz
Wusstest du, dass München die Großstadt mit dem meisten Niederschlag in Deutschland ist? Wenn es dann mal schüttet wie aus Eimern, gibt es dank insgesamt 13 Regenrückhaltebecken in der Kanalisation der Stadtentwässerung weder Überschwemmungen, noch muss überschüssiges Wasser in die Isar abgelassen werden. Aber warum sollte man Wasser nicht in einen Fluss ableiten? Sobald Regenwasser in die Kanalisation gelangt, vermischt es sich mit Abwasser und das will man schließlich nicht in den örtlichen Gewässern haben bzw. niemand will, dass Klopapier und Co. in der Isar schwimmt. Ganze 700.000 Kubikmeter dieses Regen- und Abwassergemischs passen in die Becken. Unterm Hirschgarten befindet sich eins davon. Der riesige Säulenraum füllt sich innerhalb von 20 Minuten mit 90.000 Kubikmetern bis an die Decke. Dieses moderne Regenrückhaltesystem ist in der ganzen Welt bekannt. Auslöser für den Bau des ausgeklügelten, 2.500 Kilometer langen Kanalnetzes waren die Beobachtungen eines Arztes im Jahr 1836: Er stellte fest, dass die ständig wiederkehrende Seuche Cholera in Zusammenhang mit den unhygienischen Bedingungen zutun hatte. Damals wurden Fäkalien einfach vor die Tür gekippt, während das Frischwasser aus einem Brunnen, der nur wenige Meter entfernt war, geschöpft wurde. Erst nach einer Epidemie mit tausenden Toten 1854 glaubte man dem Arzt und begann man 21 Jahre später, die Kanalisation zu bauen. Bei Führungen durch die modrigen Tunnel kann man sich dieses Bauwerk unterhalb von München selbst ansehen.
2. die Designer-U-Bahnhöfe
Ein weiteres, unterirdisches Geheimnis aus München ist vielleicht gar kein Geheimnis. Aber die meisten Münchner und Auswärtige haben wahrscheinlich noch nie darauf geachtet oder sich dafür interessiert, dass so einige U-Bahnhöfe von namhaften Designern oder mit abgefahrenen Designs gestaltet sind. Diese Stationen sind mittlerweile beliebte Fotomotive für Instagram oder den eigenen Gebrauch: Der Westfriedhof zum Beispiel zeigt ein außergewöhnliches Lichtkonzept des Designers Ingo Maurer. Hier fühlt man sich fast, als würde man in einer hippen New Yorker Szene-Bahn stehen. Oder die Wände der Oberwiesenfeld-Station hält gleich zwei optische „Schmankerl“ parat: Eine Seite ist ein Labyrinth aus schwarz und weiß. Perfekt zum Knobeln, wenn die Bahn mal auf sich warten lässt. Die andere Seite ist ganz in orange gehalten und symbolisiert das Orange der Olympialinie. Macht Sinn. Wir befinden uns dort schließlich nördlich des Olympiaparks – wenn auch in elf Metern Tiefe.
3. die Sarkophage der Wittelsbacher
Wer hätte gedacht, dass es in der Münchner Fußgängerzone – zwischen Rathaus und Shopping-Malls noch etwas anderes, ganz Spezielles zu entdecken gibt. Nämlich die Fürstengruft der Wittelsbacher in der Michaelskirche. Hier liegen Angehörigen der alten deutschen Adelsfamilie in einheitlichen schwarzen Särgen. Im prunkvollsten liegt, umgeben von feinstem Mahagoni-Holz, der ehemalige König Ludwig II. – seine Krone thront standesgemäß auf dem Sarg. Wenn man dem ominösen Geheimbund der Guglmänner allerdings glauben will, soll er da schon gar nicht mehr liegen. Sie sind übrigens fest davon überzeugt, dass der Erbauer des Schloss Neuschwanstein keines natürlichen Todes starb, sondern ermodert wurde.
4. die Blindgänger unter München
Meistens fördern Bauarbeiter die schlummernden, aber immer noch tödlichen Geheimnisse des zweiten Weltkriegs zu Tage: Fliegerbomben, die von den Alliierten 1945 über Deutschland abgeworfen wurden. Bis heute liegen unzählige Bomben und Granaten als Blindgänger unter der Erde – auch in München. Wie viele das genau sind, kann niemand wirklich abschätzen. Darum wird es auch in Zukunft immer wieder zu solchen Funden und großangelegten Entschärfungen kommen. Dadurch, dass die Blindgänger immer stärker verrosten, wird eine erfolgreiche Entschärfung ohne weitere Schäden immer schwieriger meinen Experten. Erst im vergangenen Dezember wurden gleich zwei dieser Blindgänger an einem einzigen Tag gefunden – einmal in Freimann und einmal in Neuhausen. Beide konnten sicher entschärft werden.
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