Im Inneren des Escape Room wirst du auf viele schwierige Aufgaben und Puzzles stoßen, die meistens auch etwas Grips und Teamarbeit benötigen, wenn du entkommen willst. Da kann man sich schon mal wie ein echter Geheimagent fühlen. Geheimagenten findet man überall in der Geschichte, an jedem erdenklichen Ort. Wo es Informationen zu verbergen gibt, dort trifft man sie auch schnell an. Einige der berühmtesten Geheimagenten, wie Joséphine Baker oder Klaus Fuchs, werden Dir in diesem Artikel vorgestellt.
Die gewiefte niederländische Doppelagentin
Die niederländische Margaretha MacLeod (geb. Zelle), besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Mata Hari, war eine Spionin während des 1. Weltkrieges. Ihre Mutter war Niederländerin mit javanischen Wurzeln, was ihr ein dementsprechendes Aussehen und auch ihren Bühnenauftritt als exotische Tänzerin verlieh. Ihr ebenfalls niederländischer Vater war von Margarethas Geburt 1876 bis zum Jahre 1889, als sie 13 Jahre alt war, ein recht erfolgreicher Geschäftseigentümer. Als sein Geschäft jedoch in Konkurs ging, war das mit einer Ehescheidung verbunden und ihre Mutter starb 2 Jahre darauf. Nachdem der Vater ein paar Jahre danach wieder heiratete, zog die zukünftige Spionin, getrennt von ihren Geschwistern, zu Ihrem Patenonkel. Während des 1. Weltkrieges verliebte sich Margaretha in den französischen Fliegerpiloten Vadim Maslov. Im Sommer 1916 wurde Maslov jedoch schwerstens verwundet und sie durfte ihn, nur mit der Einwilligung, als französische Geheimagentin zu arbeiten, im Krankenhaus an der Front besuchen. Zuerst schien sie noch als solche zu arbeiten, in dem sie hochrangige deutsche Offiziere verleitete, Informationen preiszugeben. Später jedoch wurde sie der Doppelspionage an Frankreich für die Deutschen beschuldigt und es war sich nun keiner mehr sicher, für wen diese äußerst geschickte Spionin arbeitet. Mata Hari wurde erst gefasst, als die Alliierten einen Sündenbock für gescheiterte militärische Operationen brauchten. Sie schoben ihr bei der Untersuchung falsche Beweise unter und sie wurde so schließlich zur Exekution verurteilt.
Die Geheimagentin im Kampf gegen Rassismus
Die ebenfalls als Tänzerin, aber auch als Schauspielerin, auftretende Josephine Baker, war eine französische Geheimagentin während des 2. Weltkrieges. Im Gegensatz zu Mata Hari wuchs sie in ärmlichen Verhältnissen auf und wurde auch von ihrer Mutter grob behandelt. Als afroamerikanische Frau wurde sie außerdem schon sehr früh mit der rassistischen Welt konfrontiert. So erlebte sie schon als 11-jährige eine brutale Ermordung hunderter Afroamerikaner in St. Louis. Bereits mit 13 Jahren wurde sie zum ersten Mal verheiratet und 2 Jahre später erneut. Als Josephine 16 Jahre alt war, fing sie an ihre Schauspielerkarriere aufzubauen. Sie trat in zahlreichen Theatern in New York und später auch Paris auf. Nach ihren Auftritten in Europa wurde sie schnell zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen in Frankreich, in Amerika fiel ihre Publicity jedoch rassistischen Vorwürfen zum Opfer. Neben ihren bedeutenden Aktionen gegen den Rassismus in Amerika, arbeitete sie als Geheimagent für die französische Résistance. Nachdem sie durch eine Heirat die französische Staatsbürgerschaft erlangte, verwendete sie ihre Bühnenauftritte als Fassade für Spionagetätigkeiten. Sie schmuggelte Nachrichten in ihren Notenblättern und teilweise auch ihrer Unterwäsche. Sie verstarb 1975 im Schlaf an einer Krankheit, ohne dass ihre Tätigkeit als Geheimagent jemals auffiel.
Ein Ehepaar als Spionageteam
Das EhepaarJulius und Ethel Rosenberg waren als Zivilpersonen getarnte Geheimagenten für die Sowjetunion, welche wichtige Informationen der amerikanischen Rüstungsindustrie ausspionierte. Julius Rosenberg wurde 1918 in New York geboren und hatte vier Geschwister. Auf Wunsch seines Vaters sollte er nach der High-School jüdischer Rabbi werden, er wollte sich jedoch eher der Elektrotechnik zuwenden. Dieses Studium legte er bis 1939 dann auch ab. In einer kommunistischen Jugendgruppe lernte er die drei Jahre ältere Ethel Greenglass kennen, die er zum Ende seines Studiums heiratete. Nach einer kurzen Tätigkeit in der Army als Radartechniker, eröffnete er eine Werkstatt für Maschinen. Durch seine ausgezeichneten Fähigkeiten als Spion, ist bis heute nicht sicher, wann genau er angefangen hat, für die Sowjetunion Informationen zu sammeln. Die meisten Theorien besagen, dass er zuerst seinen Schwager, David Greenglass, überredete, für die Sowjets Spionagetätigkeiten auszuüben. David Greenglass arbeitet damals am Manhattan Project, welches sich mit dem Bau der Atombombe beschäftigte. Nach der Detonation der ersten Atombombe der Sowjetunion 1949, begann die amerikanische Regierung nach Spionen im Manhattan Project zu suchen. David Greenglass war einer der ersten Spione, die verhaftet wurden. Dieser verrät dann auch Julius und Ethel, welche kurz darauf festgenommen und zum Tode verurteilt wurden.
Der kommunistische Kernphysiker im Manhattan Project
Der deutsche Kernphysiker Klaus Fuchs war ein weiterer Spion, der im Manhattan Project, für die Sowjetunion, Informationen zur Entwicklung der Atombombe lieferte. Klaus Fuchs wurde 1911 geboren und ist in einer großen Familie voller Sozialdemokraten aufgewachsen. Schon in frühen Jahren beschäftigte er sich politischer Tätigkeit mit Schwerpunkt auf Demokratie und Republik. Er war anfänglich auch Mitglied der SPD. Nach der Machtübernahme Hitlers wechselte er jedoch zur KPD. Seit dem Reichstagsbrand 1933 wurde Klaus Fuchs in ganz Deutschland gesucht, er stellte jedoch noch sein Studium fertig, bevor er fünf Monate später nach Paris flüchtete. Im Laufe der nächsten Jahre startete er sein Studium als Kernphysiker in Großbritannien und lernte dort 1942 Ruth Werner kennen, welche eine sowjetische Geheimagentin war. Er lieferte ihr für einige Zeit Informationen zu dem britischen Atomprogram, in dem er arbeitete. Als er sich 1943 schließlich am Manhattan Project, bei der Entwicklung der Atombombe, beteiligte, lieferte er weiter wichtige Informationen an die Sowjetunion. Nachdem er 1950 als Spion verhaftet wurde, gab er seine Motivation dafür preis. Er wollte durch seine Spionagetätigkeit einen Atomkrieg verhindern, der höchstwahrscheinlich stattgefunden hätte, wenn nur die USA im Besitz von Atombomben wäre.
Richard Sorge
Im Jahr 1895 in Aserbaidschan geboren, war der deutsche Kommunist und Schriftsteller Richard Sorge einer der wichtigsten sowjetischen Geheimagenten des 1. Weltkriegs. Früh in seinem Leben zog er mit seiner Familie aus Aserbaidschan nach Berlin, wo er auch die Schule besuchte. Zu Beginn des ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Militärdienst und wurde in einem Artilleriebataillon an die Westfront gesetzt. Als er jedoch 1916 schwer verwundet wurde, musste er den Dienst abbrechen und setzte stattdessen sein Studium fort. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich viel mit Werken von Karl Marx und Friedrich Engels. Er erlebte in den folgenden Jahren seinen politischen Aufschwung in der KPD und wurde auch in der Parteileitung eingesetzt. Nach einer Vielzahl politischer Aktionen trat schließlich der Leiter des Nachrichtendienstes der Roten Armee mit ihm in Kontakt. Dieser erkannte Richard Sorges analytische und sozialen Fähigkeiten als Spion. Als sein erster Geheimagenten Auftrag wurde er, als Journalist getarnt, nach Shanghai geschickt, um diverse Truppenbewegungen zu erkunden. Er baute dort rasch eine Gruppe von Hilfsspionen auf, mit denen er erfolgreich Informationen, wie in den Escape Games, sammeln konnte. Diese Arbeit wiederholte er dann auch in Japan, jedoch in noch größerem Umfang. Von 1933 bis 1941 baute er ein umfassendes Spionagenetzwerk in der japanischen Regierung auf und lieferte stetig wichtige Informationen an die Sowjetunion. Dieses Spiel hatte für ihn jedoch im Oktober 1941 sein Ende, als er von der japanischen Geheimpolizei verhaftet und später zum Tode verurteilt wurde.
Diese fünf Spione haben zwar durch ihre illegalen Tätigkeiten meist ein trauriges Ende gefunden. Sie waren jedoch Menschen mit außerordentlichen Fähigkeiten und einigem Talent. Ohne viel Grips, Mut und einem scharfen Verstand hätten es diese Geheimagenten nicht weit geschafft. Beim Exit The Room führst du zwar keine Spionagetätigkeiten durch, du brauchst jedoch genauso Kombinationsfähigkeiten und gute Aufmerksamkeit, wenn du entkommen willst. Buche also jetzt einen Aufenthalt in einem unserer Escape Rooms und lerne diese Fähigkeiten bestmöglich zu benutzen.