Niemand wird es abstreiten, wir Menschen leben derzeit in einer heißen Phase der Geschichte. Der technologische Fortschritt ist auf dem höchsten Stand aller Zeiten und das Weltgeschehen scheint immer schneller von statten zu gehen. Doch ob es nun an der Vorliebe des Menschen für die Versteifung auf das negative liegt oder den Tatsachen entspricht, es scheinen nur größere Probleme daraus hervorzugehen, die sich zweifelsohne als globale Herausforderungen für die gesamte Menschheit erweisen werden. Heute wollen wir zwölf gleichermaßen spannende als auch beängstigende Fragen über die nahe und ferne Zukunft der Menschen stellen und diskuttieren.
1. Wie schwer treffen uns die Folgen der globalen Erwärmung?
Wir fangen diese Liste mit einem Thema an, das Gott sei Dank eine respektable mediale Präsenz erfährt. Dabei nehmen sich positive wie auch negative Prognosen nicht viel, was nicht unbedingt für eine optimistische Stimmung sorgt. Auch der Umstand, dass der für die Bewältigung dieser Aufgabe so wichtige globale Zusammenhalt immer mehr zu bröckeln scheint, lässt einen skeptisch in die Zukunft blicken.
Dabei sind die Folgen, mit denen Wissenschaftlern weltweit im Falle von verfehlten Klimazielen rechnen, dramatisch. Das fängt an mit finanziellen Schäden im Billionenbereich und hört auf mit Millionen von Menschen, die weltweit ihren Lebensraum verlieren.
Eine globale Flüchtlingskrise, die alle bisherig so betitelten Ereignise wie einen Scherz aussehen lassen wird, wäre die Folge. Ebenfalls drastisch wären die Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt, die bereits jetzt schon die Konsequenzen des Klimwandels mit voller Wucht zu spüren kriegt. Neben dem Nachgehen einer umweltbewussteren Lebensweise bleibt uns wohl nur übrig zu hoffen, dass die weltweit ausgestellten Klimaziele erfüllt und somit die schlimmsten Schäden doch noch abgewendet werden können...
2. Der gesellschaftliche Wandel – welche Rolle spielt er?
Wir haben ihn bereits kurz angesprochen, den global spürbaren Rechtsruck. Egal ob nun am traurigen Beispiel Trump in den USA, durchweg in Europa oder auch in Asien – politisch und gesellschaftlich sind die rechten Kräfte auf dem Vormarsch. Dabei gibt es in dieser Liste ausreichend Beispiele dafür, warum dies gerade die schlechtesten Zeiten sind, um auf der Ebene der Weltpolitik die Ellbogen auszufahren oder die "Wenn jeder nur an sich denkt, ist an jeden gedacht"-Schiene zu fahren. Leider ist genau das, was wir in Form von "Handelskriegen", immer mehr Bewegungen der Unabhängigkeit und Abspaltung, sowie fehlender Solidarität in der globalen Politik in erschreckender Regelmäßigkeit zu sehen bekommen.
Auch das in der rechten Politik vertetene Verständnis von Wirtschaft und die dementsprechenden politischen Maßnahmen auf der Pro-Unternehmens-Seite erweisen sich in Zeiten, in denen wir mit den fatalen Folgen des Kapitalismus kämpfen, als kurzsichtig und destruktiv.
3. Sind wir bereit für die künstliche Intelligenz?
Extrem destruktiv, potentiell aber auch eine wahre Bereicherung könnte die Entwicklung der künstlichen Intelligenz sein. Heute schon setzen Unternehmen und Regierungen auf der ganzen Welt auf autonom agierende KI-Programme ein. So übernehmen sie u.a. Tätigkeiten in Sicherheit, Administration und Verkehr.
So weit, so gut. Die destruktivie Komponente kommt auf zweierlei Arten ins Spiel. Zum einen wäre da die bereits lange diskuttierte Auswirkung der immer weiter wachsenden Einsatzmöglichkeiten von Robotern, die menschliche Arbeitskräfte ablösen. Wenn auf Seiten der Politik nicht entsprechend reagiert wird, könnten die prognostizierten Wellen an Arbeitslosen und eingesparten Jobs zu gleichermaßen weitreichender Armut und damit verbundenen Folgen wie flächendeckenden Unruhen und gesteigerter Kriminalität führen.
Andererseits sind da die dystopischen Folgen, die eine künstliche Intelligenz bewirken könnte. Das ist bei weitem keine Sci-Fi-Spinnerei – weltweit warnen Experten auf dem Gebiet, dass Regulierungen dringend erforderlich sind, um die entsprechenden Gefahrenrisiken zu senken.
Wenn es den politischen Kräfte also gelingt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, könnte die Entwicklung der künstlichen Intelligenz schon bald Früchte tragen und ein ganz neues Zeitalter einläuten. Die Alternative dazu ist eine Welt, in welcher der Mensch nicht mehr Herr über die Maschine ist.
4. Gehen uns die Ressourcen aus?
Es ist ein Debakel, das sich schon lange abgezeichnet hat. Wir leben in einer Welt der endlichen Ressourcen, gleichzeitig steigt unser Verbrauch. Letzteres geschieht sogar auf zwei Ebenen – die Weltbevölkerung wächst und der Verbrauch pro Kopf im Durchschnitt steigt.
Außerdem leben die Menschen länger und verbrauchen entsprechend auch länger Rohstoffe. Zwar gibt es im wohl prominentesten Bereich, nämlich der Energie, durchaus vorzeigbare Fortschritte, das ist aber leider nur ein Teil des Problems.
Lösungansätze im Bezug auf Metalle, Holz und Wasser werden immer noch nicht mit der gleichen Priorität angegangen. Eins ist sicher, ein großes Umdenken ist erforderlich, wenn die Entwicklung der Menscheit nicht auf dem harten Boden der rohstofflosen Zukunft bruchlanden möchte. Und ja, diese Metapher ist bewusst dramatisch gewählt.
5. Schaffen wir ein globales Wohlstands-Gleichgewicht?
Dieser Punkt fügt sich nahtlos in den vorherigen ein. Die Globalisierung hat das weltweite Ungleichgewicht in Sachen Reichtum erst so richtig deutlich gemacht und es zählt schon seit dem 20. Jhd. zu den wichtigsten Punkten humanistischer Organisationen weltweit, die Armut in der "3. Welt" zu bekämpfen.
Die Gründe dafür, wieso der Erfolg in dieser Hinsicht bisher eher mittelmäßig ausfiel, sind vielfältig. Die wichtigsten sind die politische Instabilität und die Tatsache, dass internationale Wirtschaftsabkommen die ökonomische Entwicklung in armen Ländern nachhaltig beschädigen.
Leider erzeugen diese zwei Hauptgründe eine teufelkreisähnliche Wechselwirkung, die zahlreichen armen Staaten trotz andersweitig oftmals guten Bedingungen das Fundament für Wohlstandswachstum unter den Füßen weg zieht.
Um diese Herausforderung meistern zu können wird mehr nötig sein, als ein paar scheinheilige Förderzahlungen und Hilfsprojekte: Eine gerechte Kooperation und eine nachhaltige Verteilung der globalen Ressourcen, die eine eingeschränkte Nutzung der Industriestaaten beinhaltet, sind dazu notwendig.
6. Welche Fortschritte können wir in der Raumfahrt erreichen?
Richten wir den Fokus für den Mittelteil dieser Liste mal weg von irdischen Problemen und raus in die Weiten des Alls. Immerhin sehen dort viele die Zukunft unserer Spezies, wie u.a. die für 2024 geplante Marsmission vom Unternehmen SpaceX beweist.
Doch nicht nur neuer Lebensraum ist ein aussichtsreicher potentieller Gewinn, den uns die Raumfahrt in Zukunft bescheren kann. Die Gewinnung von Rohstoffen, die bisher außerhalb unserer Reichweite liegen und der Erhalt neuer Kenntnisse sind gleichermaßen aufregend und erstrebenswert.
Zweifelsohne werden sich die für die nahe Zukunft anbahnenden Fortschritte in der Antriebstechnologie und Energienutzung, welche für die derzeit in der Raumfahrt verfolgten Ambitionen notwendig sind, auch in vielerlei Hinsicht positiv auf das Alltagsgeschehen hier auf der guten alten Erden auswirken.
Damit einhergehend, aber hier und jetzt nur zum Fußnotendasein bestimmt ist natürlich auch die Frage nach außerirdischem Leben. Aber zu diesem Thema gibt es so viel Quellen, dass wir hier nicht auch noch unseren Senf hinzugegeben möchten.
7. Was birgt der medizinische Fortschritt?
Eine aufregende Frage, mit der wir hier weiter machen. Tatsächlich hält die Medizin den Schlüssel für viele Probleme auf unserer Welt in den Händen. Ob nun die Heilung von bisher meist lethaler Krankheiten wie Krebs, Möglichkeiten für eine effektivere Eindämmung von Schäden durch zukünftige Epidemien, der Einsatz immer effektiverer Implantate oder sogar die theoretische Aussicht auf unendliches Leben – alles absehbare Fortschritte der Medizin. Man könnte also schnell zu der Ansicht gelangen, dass die Medizin nur positive Möglichkeiten für die Menschheit bereit hält, was man auch generell so unterschreiben könnte, wenn wir nur die Bekämpfung von Krankheiten und die Erhöhung der Lebensdauer als Richtwert zu Rate ziehen. Leider gibt es da eine nicht zu unterschätzende Gefahr...
8. Können wir das Entstehen einer Zwei-Klassen-Gesellschaft vermeiden?
Hier würde der ein oder andere von euch wohl anmerken, dass wir eben diese doch schon haben.
Aber nicht so hastig, gerade der Punkt Medizin liefert gute mögliche Beispiele dafür, wie uns eine echte Zwei-Klassen-Gesellschaft bevorstehen könnte. Gehen wir nur mal davon aus, dass gewisse Neuerungen, wie z.B. verbesserte künstliche Organe oder lebensverlängernde Maßnahmen nicht der Allgemeinheit, sondern nur den Wohlhabenden zur Verfügung stehen und zack, wir haben einen gesellschaftlichen Graben völlig neuer Dimensionen geschaffen.
Da fällt einem direkt der noch gar nicht so weit zurückliegende Skandal der extrem überteuerten AIDS-Tabletten in den USA ein.
Doch leider beschränkt sich dies nicht nur auf die Medizin. Nahezu für alles kommen einem naheliegende Ideen, wie die immer größer werdende Schere zwischen "Arm und Reich" den wohlbetuchteren immense exklusive Vorteile in der Zukunft verschaffen könnte. Überteuerte Preise für immer knapper werdende Ressourcen, gesteigerte Einflussnahme auf die Politik, unbezahlbare Preise für einen limitierten Platz für eine Umsiedlung zum Mars oder auch individuelle Premium-Schutzmaßnahmen für globale Katastrophen sind nur einige von vielen. Wenn wir es nicht bald schaffen, den schon viel zu groß gewordenen Wohlstandsgraben in unserer Gesellschaft zu verkleinern, ist der Frieden selbst in den fortschrittlichsten Ländern der Welt auf kurz oder lang in Gefahr.
9. Könnten wir Opfer einer verheerenden Katastrophe werden?
Das ist vielleicht die beängstigendste Frage in dieser Auflistung, da wir höchstens nur einen sehr beschränkten Einfluss auf ihre Beantwortung haben.
Es ist nun mal ein Fakt, dass die Erde nur ein winzig kleiner Spielball auf dem Feld des Universums ist und somit den potentiellen Kräften, die hier wirken, im Zweifelsfall nichts entgegenzusetzen hat. Das klassische Beispiel ist der Asteroid, der auf die Erde zurast. Der Vorteil dieses Szenarios: Es ist vorhersehbar und es gibt Verteidigungsmaßnahmen, die uns zumindest eine theoretische Überlebenschance gewähren.
Schwieriger wird es dann schon mit einer Eiszeit, die laut einigen Wissenschaftlern unwiderruflich in den nächsten paar Tausend Jahren bevorsteht. Nicht mal den Hauch einer Chance hätten wir im Falle eines Gammablitzes, dessen heftige Entladung unvorstellbarer Mengen an radioaktiver Energie unserem Planeten ein schnelles Ende bereiten würde. Schon komisch, zu wissen, dass ein einziger Zufall im Radwerk des Universum reicht, um hier alle Lichter auszuknipsen.
10. Ist es möglich, dass wir einen wissenschaftlichen Paradigmenwechsel erleben?
Jetzt wird es abenteuerlich. Zugegeben, es ist ein sehr hypothetischer Punkt, der im Angesicht unserer so stabil und kugelsicher wirkenden Wissenschaft als absurd erscheint, doch dies ist kein Unterschied zu den gesellschaftlichen Gegebenheiten die zu Zeiten vergangener Paradigmenwechsel vorherrschten. Wer weiß, vielleicht stoßen wir bald auf etwas, dass die etablierten Strukturen der Naturwissenschaft herausfordert oder möglicherweise von Grund auf ändert.
11. Werden Kryptowährungen den Finanzalltag bestimmen?
Kaum eine Frage beschäftigt die Finanzwelt im Moment so sehr, wie die Frage nach der Zukunft der digitalen Zahlungsmittel. Kein Wunder, nimmt man den Boom der letzten Jahre als Richtwert, werden Kryptowährungen bald das größte Standbein der Währungen.
Dass dies so erstmal nicht eintreten wird, davon kann man ausgehen. Doch es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es immer mehr alltägliche Möglichkeiten für die Nutzung von Bitcoin und Co gibt. Neben dem steigenden praktischen Nutzen gibt es weitere Umstände, die derzeit besten Nährboden für das Wachstum der Kryptowährungen liefern: Wachsendes Misstrauen gegenüber der Politik und der Finanzwelt, Unternehmenseigene Ableger und ein wachsendes Interesse an Anonymität im Netz sind da entscheidende Faktoren.
Alles in allem gibt es eigentlich keinen Zweifel daran, dass Kryptowährungen auf kurz oder lang ein normaler Bestandteil des täglichen Zahlungsverkehrs werden.
12. Können wir uns humanitär weiterentwickeln?
Ok, ok, erwischt. Es wird ein wenig emotional zum Abschluss. Doch ist diese Frage nicht grundlegend, wenn wir die vorherigen gut beantworten möchten (außer natürlich, was den Gammablitz angeht). Schließlich sollten wir als Menschheit eigentlich zusammenhalten, wenn wir die schwierigen Aufgaben der Zukunft angehen wollen. Doch können wir dafür alte Feindbilder hinter uns lassen?
Können wir es schaffen, die Digitalisierung ohne den Verlust unserer menschlichen Nähe zu überstehen? Werden wir eine Welt sehen, in der Geld nicht mehr über dem Leben zahlreicher Menschen steht? Oder haben die zynischen Stimmen, die auf das unveränderliche Wesen des Menschen hinweisen und unser Schicksal jetzt schon als besiegelt abstempeln recht und schaufeln wir unser eigenes Grab? Die Zukunft wird es wohl zeigen.
Ja und damit kommen wir hier erstmal zum Ende. Die Frage nach der Zukunft, sie beschäftigt uns doch alle irgendwo. Doch wie wird sie aussehen? Erwartet uns eine Utopie voller Fortschritt, Fairness, coolen Roboterassistenten und ohne Krankheiten?
Wird alles ganz schlimm und die Pfeiler unserer modernen Welt werden gesprengt? Wird vielleicht gar dieser Planet gesprengt? Was denkt ihr? Lasst es uns wissen und gebt gern so viel Senf wie ihr wollt zu den einzelnen Themen dazu oder fügt spnannende Fragen hinzu, die hier eurer Meinung nach fehlen. Wir freuen uns darauf, mit euch zu philosophieren und hoffen zudem, dass der Kommentarbereich in Sachen Harmonie mit gutem Beispiel vorangeht!