Wie du durch Gedächtnistraining deine Erinnerung stärkst und verbesserst.
Ob in der Uni, im Beruf oder im Spiel: Zahlen und Fakten aus unseren Gedächtnis abzurufen, wird gefordert und ist ein wichtiger Teil unseres Alltags. Manche tun sich damit leichter als andere. Eine schlechte Erinnerungsgabe zu haben, ist kein Zustand mit dem man sich abfinden muss.
Wir zeigen dir 11 einfache aber hocheffektive Methoden, wie du deinem Gedächtnis langfristig auf die Sprünge helfen kannst.
Methode 1: Assoziationen
Mnemosyne, die griechische Göttin des Gedächtnisses, ist Namensgeberin für die Assoziationsmethode, die auch Mnemotechniken genannt werden.
Durch eine bildliche Vorstellung im Kopf helfen dir die Assoziationen Zahlen und Fakten besser zu merken.
So funktioniert es:
Zahlen assoziieren
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Um dir längere Zahlenreihen zu merken, brich sie zunächst in kleinere Teile. Zum Beispiel die Zahl "43-8686-09"
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Gib jetzt jeder Zahl eine Bedeutung und stell sie dir bildlich vor.
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Zum Beispiel könnte "43" deine Hausnummer sein, dein Opa ist "86" und "09" ist das Jahr, in dem du deinen Abschluss gemacht hast.
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Visualisiere: Stell dir dein Haus vor. Daneben steht zweimal dein Opa. Rechts von deinen Opas ist dein Abiturzeugnis und schon hast du die Zahl richtig visualisiert - 12 (dein Haus), 8686 (zweimal dein Opa), 09 dein Abitur.
Fakten assoziieren
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Wenn du dir zum Beispiel nicht merken sollst, dass Alfred Nobel der Erfinder des Dynamits ist, erstelle eine Verbindung zwischen den beiden Fakten.
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Stell dir zum Beispiel vor, dass Alfred Nobel auf einer Ladung Dynamit steht und darauf tanzt.
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Gleiches kannst du machen, wenn du immer vergisst, wo du deinen Schlüssel hingetan hast. Während du den Schlüssel zum Beispiel in deine Laptoptasche steckst, kannst du dir vorstellen, wie der Laptop zum Schlüsselanhänger wird und wie du auf dem winzig kleinen Laptop arbeitest.
Je ausgefallener und absurder die Assoziationen sind, je höher das Potenzial, dass du dir durch die bildlichen Verbindungen Fakten merkst.
Methode 2: Chunking
Chunking bedeutet Bündelung und soll durch das gruppieren und bündeln von einzelnen Dingen helfen die Merkfähigkeit zu verbessern. Beispielsweise durch die Bündelung deiner Einkaufsliste oder Zahlen.
So funktioniert es:
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Bündel, beispielsweise beim Einkauf, deine Einkaufsliste nach Kategorien, wie Obst, Gemüse, Milchprodukte und Brot.
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Auch bei Zahlen funktioniert das Bündelungsprinzip. Zum Beispiel bei einer Telefonnummer. 087632569 trenne die Zahlen in Bindestriche 087-632-569, so kannst du sie dir in der Bündelung leichter merken.
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Ein weiterer Trick sich Zahlen mit Hilfe von Chunking zu merken ist, sie zunächst zu Bündeln und sich dann für jede gebündelte Zahl ein Schlüsselereignis einzuprägen.
Zum Beispiel: 1914-4988-2412-110-1945
Anfang des ersten Weltkriegs, Geburtstag eines Freundes, Weihnachten, Telefonnummer der Polizei, Ende des zweiten Weltkriegs.
Methode 3: Reime
Informationen in einen Reim zu packen, kann dir dabei helfen diese im Kopf zu behalten.
So funktioniert es:
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Verpacke Fakten in Reime an die du dich wieder erinnern willst.
Zum Beispiel:
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„Trenne nie ST, denn es tut ihm weh!“
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„Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich“
Methode 4: Abkürzungen
Abkürzungen oder genauer Akronyme sind effiziente Hilfsmittel, um dir Dinge für verschiedene Lebensbereiche zu merken.
Beispielsweise wenn du im Supermarkt bist und vier Dinge kaufen möchtest: Birnen, Orangensaft, Radieschen und Käse - bilde aus den Anfangsbuchstaben ein Akronym "KORB".
Weitere Beispiele:
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WUMS: Wandlung, Umtausch, Minderung, Schadenersatz
Rechte eines Käufers beim Kaufvertrag
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ROGGBIV: rot, orange, gelb, grün, blau, indigo, violett
Die Farben des Regenbogens
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NATO North Atlantic Treaty Organisation
Methode 5: Akrostichen
Ähnlich, wie bei den Akronymen erstellt man bei Akrostichen einen ganzen Satz, um sich Dinge und Informationen besser einzuprägen.
Zum Beispiel mit dem Klassiker der Planeten, die um unsere Sonne kreisen:
Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unsere Neun Planeten
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.
Auch wenn sich Pluto mittlerweile als Planet disqualifiziert hat, kann man sich durch Reime Fakten gut merken.
Weitere Beispiele:
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Nie ohne Seife waschen. Dies wird benutzt, um sich die Kompass-Spitzen im Uhrzeigersinn zu merken: Nord-Ost-Süd-West.
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Um sich die Gitarrensaiten zu merken, lernt man den Satz: "Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer"
Methode 6: Die Loci-Methode
Bei der Loci-Methode stellst du dir einen Pfad an einem vertrauten Ort vor. Auf diesem Pfad platzierst du all die Informationen und Fakten, die du dir merken willst und gehst sie entlang des Weges in deinem Kopf durch. Durch das räumliche visualisieren werden bestimmte Gehirnteile aktiviert, die dir dabei helfen die Informationen besser aufzunehmen.
So funktioniert es:
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Wenn du dir beispielsweise Information A,B,C,D und E merken musst, platziere diese Informationen auf deinem Pfad. Lege A, B, C, D und E auf bestimmte Punkte auf deinem Weg und gehe den Pfad in deinem Kopf durch.
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Der Pfad kann auch ein Raum sein, der dir bekannt ist, indem du alle Fakten, Zahlen und Daten an bestimmte Plätze im Raum legst.
Methode 7: Die Ersatzwortmethode
Diese Methode ist besonders hilfreich, wenn du dir neue Wörter oder Vokabel merken willst.
Man kombiniert ein Wort, welches man sich merken möchte, mit einem Begriff, den man bereits kennt und der einen ähnlichen Klang hat.
So funktioniert es:
Im Beispiel gehen von wir englischen Vokabeln aus, die du lernen musst.
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Der Plural des englischen Wortes "mouse" also "mice" (Mäuse), klingt so ähnlich wie das deutsche Wort "Mais". Hier kannst du dir bildhaft vorstellen, wie viele kleine Mäuse in einem Maisfeld herum laufen und die Maiskolben fressen.
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Das Wort "retreat" (sich zurückziehen) kannst du in Verbindung mit einem Rettich als Ersatzwort lernen. Stell dir vor, dass sich der Rettich langsam vom Teller zurückzieht.
Methode 8: Schreibe es auf
Zahlen und Fakten, die man sich merken muss, aufzuschreiben, ist ein guter Weg die Merkfähigkeit zu verbessern. Durch das aktive Schreiben stimulierst du mehrere Regionen im Gehirn.
Nutze Karteikarten:
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Schreib auf die eine Seite der Karteikarten die Fragen zu dem Thema auf und auf die Rückseite die entsprechenden Antworten.
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Du kannst auch Begriffe oder Fakten, die du miteinander assoziieren willst auf beide Seiten der Karten schreiben.
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Beim Lernen gehst du alle Karteikarten durch. Die Karten bei denen du die Antwort bereits weißt, gibst du auf einen Stapel. Die anderen auf einen zweiten Haufen. Mache so lange weiter bis alle Karteikarten auf dem „Wissens“haufen liegen.
Methode 9: Sage es laut
Dinge, an die du dich erinnern möchtest, laut zu sagen, hilft dir dabei deine Gedanken zu ordnen. Dein Gehirn nimmt ein akustisches Signal wahr und kann sich dementsprechend besser daran erinnern.
Beispiele:
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Sehr effektiv, wenn du dir Namen neuer Personen merken musst. Sag dann einfach: „ Hallo Thomas, schön dich kennen zu lernen“
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Auch bei Adressen oder Uhrzeiten bei einer Verabredung, macht es Sinn diese nochmals vor seinem gegenüber auszusprechen. Zum Beispiel: „8 Uhr am großen Sportplatz, klingt gut!“
Methode 10: Trainiere dein Gehirn
Dein Gehirn ist ein Muskel, der trainiert gehört. Aber anders, als in der Muckibude ist das Gehirn „Workout“ eine weniger schweißtreibende Angelegenheit.
Beispiele:
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Rätsel, Spiele und Sudokus sind nicht nur ein lustiger Zeitvertreib, sondern helfen aktiv dein Gehirn zu trainieren.
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Geh aus deiner Komfortzone heraus und versuche etwas zu machen indem du dich noch nicht 100%ig wohl fühlst.
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Methode 11: Kaue Kaugummi
Die letzte Methode könnte einfacher nicht sein: Kau Kaugummi!
Laut Studien zufolge verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit während des Kaugummikauens. Besonders wenn es sich um eine Zeitspanne von 30 Minuten handelt, so stimuliert das Kauen Regionen im Gehirn, die dir dabei helfen neue Dinge leichter aufzunehmen und abzuspeichern.